
Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie ist eine Methode der in Deutschland zugelassenen Formen der Psychotherapie.
Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass Verhaltensweisen irgendwann erlernt worden sind und somit auch wieder verlernt werden können. Allerdings werden genetische Unterschiede als Ursachen von Störungen mit berücksichtigt, etwa in den so genannten Vulnerabilitäts-Stress-Modellen. Dabei wird eine ererbte Stressanfälligkeit als Voraussetzung einer Störung berücksichtigt.
Methoden der Verhaltenstherapie:
- Kognitive Umstrukturierung:
Diese Methode hilft, negative Gedankenmuster zu identifizieren und durch realistischere und positivere Gedanken zu ersetzen. - Verhaltensexperimente:
Patientinnen/Patienten testen in der Praxis, ob ihre negativen Annahmen über sich selbst oder die Welt zutreffen, um neue Einsichten zu gewinnen. - Expositionstherapie:
Diese Technik wird häufig altersgemäß bei Angststörungen eingesetzt. Patientinnen/Patienten setzen sich schrittweise und kontrolliert ihren Ängsten aus, um diese zu überwinden. - Positive und negative Konsequenzen:
Positive Verhaltensweisen werden durch Belohnungen gefördert, während unerwünschte Verhaltensweisen durch Konsequenzen verringert werden. - Rollenspiele:
Patientinnen/Patienten üben soziale Interaktionen oder Verhaltensweisen im geschützten Rahmen der Praxis, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. - Entspannungstechniken:
Methoden wie progressive Muskelentspannung oder Atemübungen helfen, Stress und Angst zu reduzieren. - Selbstbeobachtung:
Patientinnen/Patienten führen Tagebuch über ihre Gedanken, Gefühle und ihr Verhalten, um Muster zu erkennen und Veränderungen zu planen.
Gründe, die für den Beginn einer Psychotherapie sprechen
Das Kindes- und Jugendalter ist die Lebensspanne, die mit den größten psychischen und körperlichen Veränderungen einhergeht. Die Entwicklung vom Säuglings- und Kleinkindalter über das Kindergarten und Vorschulalter, die Grundschulzeit bis hin zur Pubertät und zum Jugendalter stellt umfangreiche Anforderungen an Kinder und Jugendliche.
Es können sich im Verlauf dieser Entwicklung Probleme oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die jedoch nicht immer Ausdruck von Erkrankungen sein müssen.
Verschiedene äußere und innere Erfahrungen können Störungen hervorrufen: So kann die Geburt eines Geschwisterkindes, Krankheit, Tod und Verlust, ein Wohnortwechsel, Trennung der Eltern oder die neue Zusammensetzung der Familie für manche Kinder und Jugendliche zur Veränderung der bisherigen inneren Balance führen.
In vielen Fällen wird das gestörte Gleichgewicht nach kurzer Zeit wieder hergestellt sein und die Krise gehört der Vergangenheit an.
Bei einigen Kindern oder Jugendlichen zeigt sich aber, dass die Auffälligkeiten über eine längere Zeit weiter bestehen und zu Konflikten innerhalb oder außerhalb der Schule führen. Einige Kinder oder Jugendlichen reagieren plötzlich oder zunehmend mit Stimmungsschwankungen, Ängsten, Unsicherheiten oder Rückzug. Andere wieder zeigen aggressives Verhalten. Richten Aggressionen gegen die Eltern, Klassenkameraden oder sich selbst. Wichtige Entwicklungsschritte können nicht mehr bewältigt werden. Konflikte in der Familie, der Schule, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz nehmen zu.
Die Beratungsstunden bei einer Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeutin geben Rat, ob es sich um eine zu behandelnde Störung handelt. Die Termine unterliegen der Schweigepflicht.